Gerade heute Morgen habe ich mit meiner Partnerin über verdrängte Gefühle gesprochen und wie es mir geholfen hat in meiner Therapie zu meinen Gefühlen zu stehen. Und wie mein Leben wieder reicher geworden ist nachdem ich nicht nur Wut, Zorn und Trauer fühlen konnte, sondern auch die Freude ganz neu empfinden. Danke für diese Aspekte zum Umgang mit der Angst. Ich finde, dass wir in einer Zeit leben, in der man sich zurecht wohl fürchten kann. Und die Schritte, die du da beschreibst, sind sehr hilfreich.
Nachtrag: Die Angst zulassen, sich einzugestehen und dann die Zusage zu hören „Fürchte Dich nicht!“ ist für mich kein Widerspruch.
„Fürchte dich nicht!“ ist das Billy-Regal unter den Bibel-Zitaten. Und in der Corona-Pandemie ist es die Lieblingsphrase von kirchlichem Personal. Antje Schrupp hat diesen Satz zu ihrem persönlichen Unwort des Jahres gekürt.
Als Zuspruch finde ich diesen Satz wirklich ärgerlich – und nicht erst, wenn er geballt vorkommt, sondern auch schon in kleineren Dosen. Der Zuspruch ist gut gemeint, sicherlich. Aber er zeugt vor allem von einer mangelnenden Kenntnis über Gefühle. „Fürchte dich nicht!“ wirkt weise und seelsorgerlich. Aber es ist eine banale Phrase, die genau da Gegenteil von Seelsorge ist.
Gefühle lassen sich nicht durch Appell ändern. Auch wenn der Appell sanft formuliert und liebevoll gemeint ist. Gefühle stellen sich weder ein, noch lassen sie sich abstellen, wenn man sie dazu auffordert: „Nun freu dich mal!“, „Sei nicht so wütend!“, „Du musst nicht traurig…
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